Wildobst
HOLUNDER
Holunder Haschberg
ist eine weltweit verbreitete Holundersorte und wurde an der Höheren Bundeslehr- und versuchsanstalt in Klosterneuburg aus Wildformen selektiert. Sein hoher Farbstoffgehalt (Sambicyanin) macht ihn für die Lebensmittelindustrie interessant. Das von Strauß und Novak entwickelte Meterstamm - Erziehungssystem und seine damit verbundene einfache Kultivierbarkeit ließen den Holunderanbau in Österreich flächenmäßig zur zweitwichtigsten Baumobstart nach dem Apfel werden. Haschberg bringt sehr große hängende Dolden, welche im September etwas folgernd reifen. Auch die Anfang Juni blühenden Trugdolden werden aufgrund ihres intensiven Duftes gerne zur Herstellung von Holunderblütensaft oder zur Weiterverarbeitung in der Küche verwendet.
Das von Strauß und Novak entwickelte Erziehungsystem Meterstamm ist sehr leicht zu schneiden und bringt hohe Erträge, die leicht zu ernten sind. In diesem Video zeigen wir, wie Holunder ganz einfach als Meterstamm erzogen werden können.
EDELEBERESCHEN - VOGELBEEREN
In der Schnapserzeugung und verarbeitenden Obstproduktion - vom Kenner schon immer geschätzt - vom Liebhaber neu entdeckt!
Die Früchte enthalten bedeutende Mengen des Zuckeralkohols Sorbit, welcher, neben dem Zuckergehalt (10-12%), mit zu dem typischen Geschmack der herb-aromatischen Beeren beiträgt, und für Diabetiker eine positive Rolle spielt. Weiters wird die Frucht durch den hohen Vitamin C- und Pektingehalt von der Verwertung sehr geschätzt. Auch der stabile, gelbe Farbstoff wird (durch das Verbot chemischer Farbstoffe) von der Lebensmittelindustrie sehr gefragt. Die Eberesche ist dankbar für tiefgründige Böden und kühle, raue Lagen. Sie stellt vor allem in obstbaulichen Grenzlagen eine konkurrenzlose Frucht mit hohem und regelmäßigem Ertrag und geringem Pflegeaufwand dar.
KLOSTERNEUBURG KLON IV
ist eine besonders inhaltsstoffreiche, bitterstoffarme Selektion von Ing. Eder aus Klosterneuburg aus der ‚Süßen Mährischen Eberesche’.
TITAN
ist eine russische Kreuzung aus ‚Sorbus auccuparia’ x ‚Aronia melanocarpa’, sehr süß, leicht herb, aber ohne Gerbsäuren - für Liebhaber von Vogelbeeren besonders auch zum Frischverzehr geeignet.
SPEIERLING - (Sorbus domestica)
Weil mit dem Speierling (Atlitzen, Schmerbirne) eine der schönsten und zugleich seltensten Baumarten in Westeuropa auszusterben droht, wurde er zum Baum des Jahres 1993 gewählt. Mittlerweile hat er wieder bei vielen Naturliebhabern und Schnapsbrennern Freunde gefunden. Im September/Oktober, sobald die ersten birnen- oder apfelförmigen, 2 bis 4 cm großen Früchte abfallen, erfolgt die Ernte. Im festen Zustand sind sie ungenießbar. Sie schmecken extrem sauer und adstringierend. Sobald das Fleisch weich wird, entwickelt sich ein mildes, süß-säuerliches Aroma. In zu rauem Klima bleibt der hohe Gerbstoffgehalt bzw. bitterherbe Geschmack dominierend. Reife Früchte dienen der Verbesserung von Obstwein, indem Speierlingsaft dem Apfel- oder Birnensaft zugesetzt wird. Aufgrund des hohen Gerbstoffgehaltes wirkt Speierlingsaft gärungslenkend und kann die Eiweißfällung beschleunigen. Klarheit, Haltbarkeit und Aroma von Obstweinen werden durch Zusatz von Speierlingsaft verbessert. Der hohe Gehalt an Gerbstoffen und Pektinen ließ die Früchte des Speierlings zum wertvollen Heilmittel bei Verdauungsstörungen (Durchfall) und Magenleiden werden. Aus Frankreich wurde unter der Bezeichnung Sorbette
ein Speierlingsschnaps international bekannt. Der Speierling wird aber auch zu Obstweinen, Most, Essig und Gelees verarbeitet.
ELSBEERE - (Sorbus torminalis)
Die Elsbeere ist ein genügsamer Baum, der säuerlich – süße Früchte mit einer einzigartigen, feinen Fruchtnote. Traditionell wächst die Elsbeere vor allem im Wiesenwienerwald Elsbeerreich auf sehr hohen, altwerdenden Solitärbäumen. In diesen Kulturen ist die Ernte dementsprechend aufwendig und das ist auch der Grund, warum aus Elsbeeren z.B. der teuerste Fruchtschnaps (Preise von über € 800,- pro Liter sind keine Seltenheit) entsteht, aber aus denen man auch Kompott, Gelees, Chutneys, Marmeladen und weitere Produkte mit feinem Marzipanaroma gemacht werden können. Da Elsbeersämlinge sehr hoch werden und der Ertrag erst nach etlichen Jahren einsetzt, werden sie auch gerne auf Quittenunterlagen veredelt. Auf diesen kann man einen deutlich früheren Ertragseintritt erwarten (ab dem 3. Jahr) und die Ernte und Pflege gestaltet sich deutlich einfacher, da sie Großteils vom Boden aus erfolgen kann.
In diesem Video erzählen wir alles Wissenswerte rund um die Elsbeere:
ARONIA - Die schwarze Apfelbeere (Aronia melanocarpa)
Sie wird auch schwarze Eberesche oder Apfelbeere genannt und wegen ihrer medizinisch wertvollen Inhaltstoffe neben anderen Obstarten wie Sanddorn oder Kornelkirschen den Heilpflanzen unter den Obstarten zugeordnet. Der Anbau dieser Kulturen gilt als neuartig und aussichtsreiche Spezialisierung innerhalb des Obstbaus. Die Anforderungen an Klima und Boden sind bei der Aroniabeere gering. Sie ist vor allem auf Grund ihres stabilen und dunklen Farbstoffes und der besonderen Geschmacksnote für die industrielle Verarbeitung interessant. Folgende Sorten werden in unserem Betrieb zur Zeit erprobt und vermehrt:
NERO
Viking
Ist ein finnischer Klon der Aronia, in der Fruchtqualität und im Ertragsverhalten ähnlich der Sorte Nero, aber mit etwas größeren Beeren. Auch die Wuchsstärke ist sehr ähnlich der Sorte Nero.
Aron
Ist ein finnischer Klon der Aronia, in der Fruchtqualität und im Ertragsverhalten ähnlich der Sorte Nero, aber mit etwas größeren Beeren. Auch die Wuchsstärke ist sehr ähnlich der Sorte Nero.
MISPEL (Mespilus germanica)
Anfang November gepflückt, sind die je nach Sorte 2 bis 7 cm großen, braungefärbten, kegelförmigen und behaarten Scheinfrüchte in der Regel noch steinhart und, da zu herb, völlig ungenießbar. Erst nach dem Einwirken von Frösten bzw. durch ein Nachreifen in dünner Schichte auf Stroh oder in Pfirsichplateaus werden sie essreif. Nach den Erweichen des Fruchtfleisches wird der Geschmack angenehm säuerlich - aromatisch. Liebhaber schätzen die rohe Frucht wegen ihres spezifischen Geschmacks. In der Tschechei und Italien gelten Mispeln als Marktfrucht. Mispeln sind reich an Invertzucker, Säuren und Pektinstoffen. Mit Butter, Wein und Zucker gedämpft, über dem offenen Feuer gebraten oder aufgekocht zu Püree, Kompott oder Konfitüre finden sie das Lob des Kenners. In der Steiermark werden heute noch Mispeln für die Marmeladeerzeugung und als Beimengung zu Tee (zwecks Geschmacksverbesserung) verwendet.
KORNELKIRSCHE - Echter oder Gelber Hartriegel
Diese kirschähnliche Wildfrucht wird in der Volksmedizin seit langem genutzt, von Kennern schon immer sehr geschätzt und zu köstlichen Obstprodukten - Saft, Gelee, Marmelade, Likör, Brand und Fruchtriegel verarbeitet. Das äußerst genügsame und harte Gehölz - bei uns auch als Dirndl bekannt - bevorzugt kalkhaltige Lehmböden und ist sehr frosthart und trockenresistent. Folgende Sorten werden in unserem Betrieb erprobt und vermehrt:
- JOLICO
- KASANLAKER
- SCHUHMENER
- FRUITFUL
Jolico
Jolico ist eine besonders großfruchtige (über 3cm) und reichtragende Selektion der HBLFA Schönbrunn. Aufgrund der höheren Ernteleistung als bei anderen Sorten, ist Jolico sowohl im Hausgarten als Naschfrucht, als auch im Erwerbsanbau gerne gepflanzt. So wie alle unsere veredelten Kornelkirschen, ist Jolico sehr anpassungsfähig an verschiedene Standorte und trotz der frühen Blüte (ab Ende Februar) sehr gut spätfrostfest.
Kasanlaker
Kasanlaker ist eine sehr geschmackvolle, aromatische Kornelkirsche mit mittelgroßen – großen Früchten (ca. 3cm). Sie eignet sich hervorragend für Marmeladen, Sirup, Likör, Schnaps und weitere Verarbeitungsprodukte. So wie alle unsere veredelten Kornelkirschen, ist Jolico sehr anpassungsfähig an verschiedene Standorte und trotz der frühen Blüte (ab Ende Februar) sehr gut spätfrostfest.
Schuhmener
Schuhmener ist eine frühreife, aromatische Kornelkirsche die sich sehr gut für alle Verarbeitungszwecke eignet. Aufgrund ihrer einheitlichen Reife und der mittelgroß – großen Früchte (ca. 3cm) ist Schuhmener einfach zu ernten. So wie alle unsere veredelten Kornelkirschen, ist Jolico sehr anpassungsfähig an verschiedene Standorte und trotz der frühen Blüte (ab Ende Februar) sehr gut spätfrostfest.
Fruitful
Diese Kornelkirsche ist sehr reichblühend und eignet sich besonders gut als Befruchter für andere Kornelkirschen Sorten. Die Früchte sind mittelgroß. So wie alle unsere veredelten Kornelkirschen, ist Jolico sehr anpassungsfähig an verschiedene Standorte und trotz der frühen Blüte (ab Ende Februar) sehr gut spätfrostfest.
Maulbeere
SCHWARZE MAULBEERE (MORUS NIGRA)
Sie braucht zu ihrem guten Gedeihen viel Wärme und Licht und liebt daher das Weinbauklima. Doch in geschützten Nischen milder Alpentäler lässt sich diese Art recht hoch ansiedeln.
Fruchtbare, lockere Böden mit guter Nähstoffversorgung sagen der schwarzen Maulbeere am besten zu, stauende Nässe meidet sie. Bei den alten Griechen galt der Baum als Symbol der Klugheit, da er immer erst dann austreibt, wenn keine gefährdeten Fröste mehr drohen.
Reife Beeren, dies zeigt sich durch Schwarzfärbung und Abfallen gesunder Früchte, können neben Rohgenuss zu erfrischenden Säften aufbereitet werden und dienten früher als beliebtes Hausmittel gegen Halsweh.
WEISSE MAULBEERE (MORUS ALBA)
Die weisse Maulbeere hat die größere Verbreitung als die „Schwarze“, aber nicht wegen Ihrem Fruchtwert, sondern wegen ihrer Blätter, welche seit jeher zur Seidenraupenanzucht und als Viehfutter dienten.
Das Aufkommen von Kunstfasern auf den Textilmärkten hat der Seidenraupenzucht - und damit der Anpflanzung des Weißen Maulbeerbaumes - die ehemals große wirtschaftliche Bedeutung genommen.
Die Farbe der Beeren ist in der Regel milchweiß, doch existieren auch gelbliche, rötliche und dunkle Abarten der Weißen Maulbeere. Sie ist nur für Weinbaugegenden genügend frosthart und bevorzugt leichtere, sandige Böden.
SASKATOON
Saskatoon - Die erlenblättrige Felsenbirne
(Amelanchier alnifolia)
Saskatoons werden auch als ´Greatberry®´ oder June Berry bezeichnet. Das Wildobst wird in seiner kanadischen Heimat seit Jahrzehnten in Plantagen angebaut und erfreut sich auch als Gartengehölz großer Beliebtheit. Die Beeren haben eine hohe Konzentration an Antioxidantinen, Flavonoiden und Vitamin C.
- Kaum eine andere Obstart ist so pflegeleicht und anspruchslos. Saskatoons sind besonders winterhart.
- Sie können vielfältig verarbeitet werden. Z.B. zu Kuchen, Eis, Marmelade, getrocknet zum Aufbrühen von Tee oder gepresst zu herrlichem Saft.
- Die Früchte erinnern an Aromen von Heidelbeeren, roten Johannisbeeren und Mandeln.
- Die Pflanzen sind das ganze Jahr lang attraktiv. Die sehr zahlreiche Blüte ist wunderschön weiß gefärbt, die Früchte versüßen den Sommer und die Herbstverfärbung ist sehr attraktiv.
Alle ´Greatberry®´ Sorten sind robuste und gesunde Pflanzen, die Temperaturen von bis – 40º C vertragen. Die mehrstämmig aufrechten Sträucher oder kleinen Bäume sind 1,5 m bis 4 m hoch. Auf die weißen, selbst bestäubenden Blüten im April/Mai folgen im Juni die blauschwarz-bereiften ca. 1,5 cm großen Beeren. Die Früchte sind süß-saftig im Geschmack und haben ein nussiges Mandelaroma. Alle Sorten sind überreich fruchtend, vielseitig in der Küche sowie als Naschobst, Blütenhecke, Windschutz und Bienenweide verwendbar.
Saskatoons zählen botanisch zur erlenblättrigen Felsenbirne Amelanchier alnifolia
Bereits seit mehreren Jahrhunderten essen die kanadischen Indianer diese Früchte. Seit einigen Jahren gibt es auch Plantagen für den Anbau. In Mitteleuropa ist diese Frucht erst seit wenigen Jahren als Delikatesse bekannt.
Verbreitung
Ihre natürlichen Verbreitungsgebiete sind Teile Nordamerikas an Flussufern und in Wäldern
Frucht
Aus den Blüten entwickeln sich ab Ende Juni - Anfang August die zur Vollreife rot bis violett gefärbten, bläulich bereiften Sammelscheinfrüchte. Sie weisen als frische Frucht ein süßes, heidelbeerartiges Aroma auf und sind recht saftig.
Standort
Saskatoons sind anspruchslos und können selbst auf nährstoffarmen Böden noch gut gedeihen. Im Allgemeinen passen sie sich den Bodenverhältnissen an. Optimal sind leicht saure bis kalkhaltige Böden und ein sonniger Standort, doch auch im Halbschatten entwickelt sie sich gut. Besonders die neuen ´Greatberry´®-Sorten sind besonders interessant.
Schnitt
Ein Rückschnitt ist kaum erforderlich. Nach Bedarf können Äste die zu dicht aneinanderstehen weggeschnitten werden um für eine bessere Belichtung zu sorgen. Schnittwunden verheilen sehr gut. Auch ein maschineller Schnitt ist möglich.
Tipps
Die Früchte können nach der Ernte sofort weiterverarbeitet oder problemlos in der Tiefkühltruhe gelagert werden. Ein Netz über der Pflanze verhindert, dass Vögel die Beeren zuerst pflücken.
SORTEN:
Greatberry® Aroma
überreich fruchtende, sehr harte und anspruchslose Ertragssorte mit spätem Reifezeitpunkt.
Besonderheiten:
- Keine besonderen Bodenansprüche.
- Sonnige bis halbschattige Standorte
- Beeren können frisch vom Strauch oder in der Küche zubereitet genossen werden.
Über die Pflanze:
- 2-3 m hoher, mehrstämmig aufrechter Strauch oder kleiner Baum.
- Blatt oval, mit schöner goldgelber Herbstfärbung.
- Blüten weiß; in aufrechten dichten Trauben, Ende April.
- Früchte blauschwarz bereift in Trauben mit bis zu 15 Beeren, süß-saftig im Geschmack.
Greatberry® Farm
in Kanada “die” Ertragssorte mit 85% Anbaufläche.
Besonderheiten:
- Eine überreich fruchtende, anspruchslose und sehr forstharte Sorte.
- Im kommerziellen Anbau vielseitig zum frischen Verzehr oder kulinarischer Weiterverarbeitung genutzt.
- Als Blütenhecke, Windschutz und Bienenweide geeignet.
Über die Pflanze:
- 3-4 m hoher, mehrstämmig aufrechter Strauch oder kleiner Baum.
- Dunkelgrünes Blatt mit auffallend gelber Herbstfärbung.
- Weiße Blüten von Ende April bis Anfang Mai, selbst bestäubend.
- Früchte bis 13 mm groß, blauschwarz bereift in Trauben mit bis zu 15 Beeren, süß-saftig im Geschmack.
Greatberry® Fruity
sehr frisch-fruchtig-saftige Beeren.
Besonderheiten:
- Eine überreich fruchtende, anspruchslose und sehr forstharte Sorte.
- Früchte können frisch vom Strauch genossen oder kulinarisch weiterverarbeitet werden.
- Als Blütenhecke, Windschutz und Bienenweide geeignet.
Über die Pflanze:
- Dunkelgrünes Blatt mit auffallend gelber Herbstfärbung.
- Weiße Blüten von Ende April bis Anfang Mai, selbst bestäubend.
- Früchte gleichmäßig reifend, blauschwarz bereift in Trauben mit bis zu 15 Beeren, süß-saftig im Geschmack.
Greatberry® Garden
die für Privatgärten am Besten geeignete Sorte.
Besonderheiten:
- Im kommerziellen Anbau vielseitig zum frischen Verzehr oder kulinarischer Weiterverarbeitung genutzt.
- Als Blütenhecke, Windschutz und Bienenweide geeignet.
Über die Pflanze:
- 1,5-3 m hoher, mehrstämmiger, aufrechter Strauch.
- Dunkelgrünes Blatt mit auffallend gelber Herbstfärbung.
- Weiße Blüten von Ende April bis Anfang Mai, selbst bestäubend.
- Früchte blauschwarz bereift in Trauben, süß-saftig im Geschmack.