Unterlagen für Kirschen

Diese Beschreibungen dienen als Übersicht und Information, die Unterlagen selbst stehen nicht zum Verkauf.

GI-SEL-A

Unter dieser Bezeichnung werden die wuchsreduzierenden Unterlagen geführt, die von Prof. Gruppe und Schmid in Gießen ausgelesen wurden.

GISELA ® 5 - 148/2

Hierbei handelt es sich um eine Kreuzung von P. cerasus c P. canescens. Die Wuchsstärke ist schwächer als 50 % von F 12/1. Der Baum fördert eine sehr frühe Fruchtbarkeit, besitzt eine beachtliche Anpassungsfähigkeit an die verschiedenen Bodentypen, ist ab dem 4. Jahr standfest, frosthart, unterstützt eine horizontale Aststellung und macht keine Wurzelausläufer.

Für Spindelerziehung im Erwerbsobstbau bzw. für kleine Baumformen im Hausgarten hat sich Gisela 5 in den letzten Jahren sowohl im Ertrag als auch in der Fruchtqualität bei Süßkirschen am besten bewährt.

GiSelA® 6

wächst etwas stärker als Gisela 5 und hat vor allem auf leichteren Böden bzw. in den südlichen Anbaugebieten ihre Berechtigung. GiSelA® 3 wächst schwächer als Gisela 5 und kann auf sehr wüchsigen Böden in Niederschlagsreichen Gebieten, bei sehr intensiven Anbausystemen und Überdachung oder vor allem bei sehr faulen Sorten von Vorteil sein.

PRUNUS AVIUM KLON F 12/1

Eine Selektion aus East Malling (England). Die Unterlage wächst sehr stark und steil und hat dadurch eine verzögerte Fruchtbarkeit; sie hat eine gute Verträglichkeit mit allen Süß- und Sauerkirschensorten. Sie bevorzugt tiefgründige und kühle Böden.

COLT

Dieser Klon wurde in East Malling aus Prunus avium x Prunus pseudocerasus gezogen. Er verspricht eine Wuchsminderung von ca. 20% gegenüber F 12/1 und bringt frühere und höhere Erträge. Außerdem wurzelt er flach und ist vor allem für feuchte, tiefgründige und kalkarme Böden geeignet. Empfindlich gegen Trockenheit und Winterfrost.

PRUNUS MAHALEB ST. LUCIE INRA 64

Sie ist eine wüchsige und gesunde Selektion aus der französischen Versuchsanstalt La Grand Ferrade. Durch ihre Scheinpfahlwurzel zeichnet sich SL 64 vor allem durch Trockenheit- und Chlorose-Widerstandsfähigkeit aus, ist jedoch für schwere Böden ungeeignet. Der Baum wächst etwas schwächer als F 12/1.

MAXMA DELBARD® 14 brokforest

Die Bezeichnung Maxma leitet sich von der Kreuzung Mazzard x Mahaleb ab (Vogelkirsche mal Steinweichsel). Sie stammt von Lyle Brooks aus den USA und wird von der französischen Baumschule Delbard vertrieben. Sie wächst ca. 60 % von F 12/1, stellt keine besonderen Bodenansprüche und bringt frühe, hohe Erträge mit ausgezeichneter Fruchtqualität.

Bei Süßkirschen auf leichten Böden bzw. bei Sauerkirschen stellt Maxma 14 in unseren Versuchen die leistungsfähigste Unterlage dar.